Welche Risiken werden durch die Bergungskostenversicherung abgedeckt?
Durch die Bergungskostenversicherung werden die Kosten abgedeckt, die entstehen, wenn es zu Such-, Bergungs- und Rettungseinsätzen kommt, die über die medizinisch notwendigen Maßnahmen hinausgehen. [1] Angenommen, man bricht sich beim Wandern den Fuß und wird von einem Rettungshubschrauber abgeholt. Medizinisch betrachtet ist die Luftrettung für diesen Fall keine notwendige Maßnahme, sondern nur aufgrund des schwer zugänglichen Geländes. Demnach handelt sich nicht um eine Rettung, – deren Kosten die gesetzliche Krankenkasse übernehmen würde, [2] – sondern um eine Bergung. Im Regelfall reichen normale Unfallversicherungen für diesen Fall nicht aus, da sie meist gar nichts oder nur einen Bruchteil des Betrages erstattet, der üblicherweise mehrere tausend Euro hoch ist. Rücken die Rettungskräfte aus, wenn nur der Verdacht auf einen Unfall besteht, bleibt man ebenfalls auf den Kosten sitzen, es sei denn, man verfügt über eine Bergungskostenversicherung.
Welche Kosten können bei einem Bergungseinsatz entstehen?
Angenommen, ein:e Gleitschirmflieger:in landet nach einem ungeschickten Manöver oder einem unvorhergesehenen Ereignis in einem Baum und bleibt dort mit einem gebrochenen Arm hängen. Jemand alarmiert die ortsansässigen Rettungskräfte wie z.B. die Bergrettung, die ausrückt und den Piloten oder die Pilotin mit speziellen Fahrzeugen und Geräten vom Baum holt. Zusammen mit einem Krankenrücktransport kann man mit einer Summe von circa 15.000€ rechnen, je nach Aufwand der Retter:innen sogar mit einem deutlich höheren Betrag.
Für wen ist eine Bergungskostenversicherung ratsam?
Die Bergungskostenversicherung ist ratsam für alle, die sich in unwegsamem Gelände bewegen und Sportarten betreiben, bei denen sie an Orte gelangen, die für bodengebundene Rettungsmittel schwer oder gar nicht erreichbar sind. Das gilt z.B. fürs Bergsteigen, Wandern, Klettern, Snowboarden, Skifahren, Rafting, Kanu- und Kajakfahren sowie fürs Gleitschirmfliegen und andere Luftsportarten.
Was macht eine gute Bergungskostenversicherung aus?
Eine gute Bergungskostenversicherung deckt alle Kosten ab, die durch Such-, Bergungs- und Rettungseinsätze entstehen, ganz egal, ob die Rettungskräfte bei falschem Alarm ausgerückt sind oder nicht.
Gibt es eine Alternative zur Bergungskostenversicherung?
Es gibt private Unfallversicherungen, die die Kosten einer Bergung oder einer Suche abdecken. Allerdings ist dies nicht der Regelfall. Daher sollte jede:r, der Outdoor- oder Luftsportarten betreibt, mit seinem oder ihrem Versicherer Rücksprache halten und sich über die Tarife informieren. Wesentlich lohnender kann es jedoch sein, sich ein ganzes Versicherungspaket bei Versicherungsfachleuten zusammenstellen zu lassen, die auf diese Bereiche spezialisiert sind. Sie bieten ganzheitliche Lösungen an, die nicht nur etwaige Bergungskosten, sondern auch das erhöhte Unfallrisiko und das Equipment absichern.
¹ https://www.alpin.de/home/news/14855/artikel_wer_zahlt_im_fall_der_faelle.html (zuletzt abgerufen am 22.06.2021).
² Ebd. (zuletzt abgerufen am 22.06.2021).